Beschluss: Beschluss:

Abstimmung: Ja: 18, Nein: 0

Sachverhalt:

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 02.08.2011 beschlossen, auf der Kläranlage Zeckern eine Fällmittelstation zu errichten. Grund für diese geplante Investition waren wiederkehrende Betriebsstörungen im Belebungs- und Nachklärbecken durch auftretenden Schlammabtrieb, verursacht durch Fadenbakterien.

Bisher behalfen sich die Klärwärter zur Bekämpfung dieser Bakterien mit der Zugabe einer hoch aggressiven Chemikalie, die umständlich über 4 m3 Behälter und auch teuer über die Kläranlage Röttenbach bezogen wurde. Abgesehen von den Unfallverhütungsvorschriften ist dieses “händische Verfahren“ auf Dauer gesehen völlig unwirtschaftlich.

Zwischenzeitlich kann nach zahlreichen Untersuchungen durch das Ing.-Büro Miller, Nürnberg über einen Zeitraum von mehr als 1 Jahr als Ergebnis festgehalten werden, dass zwar durch die Zugabe von Fällmittel eine Verbesserung der Schlammabsetzeigenschaften sowie ein äußerst geringer Schwimmschlammanfall zu verzeichnen ist, allerdings aufgrund der hohen Investitionskosten für die Anschaffung der Fällmittelstation (ca. 84.000 €) und der jährlichen Betriebskosten (rd. 6.600 €) zum derzeitigen Zeitpunkt eine Fällmittelstation aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu vertreten ist. Außerdem weist das Ing. Büro darauf hin, dass auch trotz erhöhten Schlammabtriebes zu jedem Zeitpunkt die geforderten Einleitungswerte eingehalten wurden.

Vielmehr schlägt das Ing.-Büro Miller den Einbau einer Ablaufrinne im Bereich des Belebungsbeckens vor. Mit der Rinne wird ein kontinuierlicher Abzug von den auf der Oberfläche angereicherten Schwimmstoffen gewährleistet. Die Rinne kann auch bei Wiederinbetriebnahme des derzeit außer Betrieb genommenen zweiten Belebungsbeckens genutzt werden. Für diesen Fall wird eine Umstellung der Abwasserbeschickung in das Belebungsbecken direkt aus der vorhandenen Druckleitung DN 200 erforderlich (Dammbalken wird Kaskadenschwelle).

Für den Einbau dieser Ablaufrinne wurden Investitionskosten in Höhe von brutto 10.000 € durch das Ing.-Büro Miller ermittelt. Für die erforderliche Steuerungsänderung am bestehenden Schwimmschlammpaddelwerk werden Kosten von brutto 1.000 € angenommen, so dass für die Gesamtmaßnahme, die mit den Klärwärtern abgestimmt wurde, somit Gesamtinvestitionskosten in Höhe von brutto 11.000 EUR geschätzt werden.

Aus Sicht der Verwaltung sollte diese Verbesserungsmaßnahme aus den genannten Gründen umgehend beauftragt werden.


Beschlussvorschlag:

1.        Der Sachstandsbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

2.        Auf die Errichtung einer Fällmittelstation auf der Kläranlage Zeckern wird zum jetzigen Zeitpunkt verzichtet.

3.        Das Ing.-Büro Miller wird beauftragt, eine beschränkte Ausschreibung nach VOB/B über den Einbau einer Ablaufrinne im Belebungsbecken der KA Zeckern durchzuführen.

4.        Entsprechende Haushaltsmittel stehen bei HHSt. 1.7000.9350 (Haushaltsansatz 41.000 €, Ausgaben bisher 4. 116,23 €) zur Verfügung.

5.        1. Bgm. Wersal wird ermächtigt aufgrund der Dringlichkeit der Maßnahme den Auftrag an den mindestnehmenden Bieter zu vergeben. Der Gemeinderat wird über das Submissionsergebnis und die Vergabe nachträglich informiert.