Beschluss: Beschluss:

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0

Sachverhalt:

Der Landkreis Forchheim schreibt derzeit die Neuplanung für das Linienbündel Hirtenbachtal, welches die VGN-Linie 206 beinhaltet, für den Zeitraum ab 2010 öffentlich aus. Dabei soll ab dem Umstellungszeitpunkt (Fahrplanwechsel Dezember 2010) eine Verbesserung dahingehend erzielt werden, dass die Gemeinde Hemhofen mit der Haltestelle am ehemaligen Bahnhof regelmäßig im Stundentakt angebunden wird. Dieses Ziel ist nur dadurch zu erreichen, dass die Buslaufzeiten optimiert bzw. verkürzt werden. Daraus folgt die Notwendigkeit der Schaffung einer Wendemöglichkeit am Bahnhof. In der Gemeinderatssitzung am 08.09.2009 wurden daher 3 Lösungsalternativen (Wende über Siedler-/Eichendorffstr., Errichtung Buswendeplatz in der Nähe des Bahnhofes, Wende über Drossel-/Bergstr.) vorgestellt. Vom GR wurden alle 3 Varianten einstimmig abgelehnt.

Nachdem seitens des LRA Erlangen-Höchstadt wegen der bestehenden Umsteigebeziehungen (es steigen am Bahnhof Hemhofen eine große Zahl von Schülern und Berufspendlern aus dem Raum Adelsdorf von der Linie 205 auf die Linie 206 um) auf die Wichtigkeit des Erhalts und der optimalen Vertaktung der Linie 206 hingewiesen wurde und diese Linie in den kommenden Jahren wegen der direkten Anbindung an die S-Bahn-Linie Forchheim-Erlangen-Nürnberg noch größere Bedeutung bekommt, ist es erforderlich sich nochmals mit der Problematik zu befassen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Landkreis Forchheim wegen der Ausschreibungsarbeiten nunmehr kurzfristig einen definitiven Beschluss über die mögliche Schaffung einer Wendemöglichkeit benötigt, da anderenfalls Hemhofen nur noch im 2-Stunden-Takt angefahren werden kann. Dies würde jedoch auch nach Einschätzung des LRA Erlangen-Höchstadt dazu führen, dass die Linie 206 für die zahlreichen Umsteiger nicht mehr attraktiv ist und Hemhofen mittelfristig nicht mehr angefahren wird.

Nachdem wegen der geschilderten Rahmenbedingungen und im Hinblick darauf, der Bürgerschaft ein attraktives Nahverkehrsangebot zu bieten, grundsätzlich die Notwendigkeit des Erhalts der Linie 206 mit einem Stundentakt gesehen wird, wurde in Abstimmung mit den zuständigen Fachabteilungen der Landratsämter Forchheim und Erlangen-Höchstadt sowie dem Ing. Büro Balling nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Demnach bieten sich folgende 3 Alternativen an:

 

Alternative 1:

Wende über Drosselstr./Bergstr./St 2259 mit Verlängerung der Busbucht am Bahnhof. Nachteil dieser Lösung ist die Verkehrsbelastung der Anlieger der Fahrstrecke und die Kosten von ca. 20.200 €/Brutto für die Verlängerung der Busbucht an der gerade frisch ausgebauten Bahnhofstraße.

 

Alternative 2:

Errichtung einer Buswendeanlage am Bahnhof nach den zu berücksichtigenden Vorgaben für den ÖPNV. Nach einer Kostenschätzung des Ing. Büro Balling für 3 mögliche Untervarianten würden je nach Variante Kosten von minimal ca. 30.200 €/Brutto bis maximal ca. 54.800 €/Brutto entstehen. Diese Maßnahme könnte grundsätzlich aus Mitteln zur Verbesserung des ÖPNV (RZÖPNV) durch die Reg. v. Mittelfranken gefördert werden. Nachdem die geforderte Mindestinvestitionssumme von 100.000 € nicht erreicht wird, müssen die entstehenden Kosten voll getragen werden. Ein weiterer Nachteil dieser Lösung ist die Notwendigkeit, in die frisch ausgebaute Bahnhofstraße eingreifen zu müssen. Ferner würden die Planungen für die Neugestaltung des Bahnhofsareals zumindest teilweise eingeschränkt werden.

 

Alternative 3:

Schaffung einer Wendemöglichkeit unter Nutzung des Gewerbegebietes Zeckern-Ost (Peter-Händel-Str.). Nachdem dieser neue Bushalt der Linie 206 in einem gewissen Abstand zur Umsteigemöglichkeit am Bahnhof liegt muss vom LRA geklärt werden, ob die sich hieraus ergebende Laufstrecke in Einklang mit dem Fahrplan der Linie 205 gebracht werden kann. Hierzu muss das LRA Erlangen-Höchstadt Abstimmungen mit dem OVF aufnehmen, die in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit (Ausschreibungstermin LRA Forchheim) nicht abschließend geführt werden können.

 

Das Landratsamt Erlangen-Höchstadt bittet daher darum, zumindest einen Grundsatzbeschluss zum gewünschten Erhalt der Linie 206 im Stundentakt zu fassen, da ansonsten der Bushalt Hemhofen im Zuge dieser Linie nicht mit ausgeschrieben würde und daher ab dem genannten Umstellungszeitpunkt entfallen würde. Dies hätte zur Folge, dass der Landkreis Erlangen-Höchstadt wegen der vorhandenen Beziehungen des Raumes Höchstadt/Adelsdorf/Hemhofen in den Raum Forchheim mit erheblich höherem Kostenaufwand den ÖPNV sichern müßte.

 

Nachdem 1. Bgm. Wersal die beiden Vertreter der Landratsämter Erlangen-Höchstadt und Forchheim willkommen hieß, gaben sowohl Frau Noppenberger als auch Herr Hummel zu bedenken, dass es sich bei der Sicherung eines attraktiven Nahverkehrsangebotes auch um die Sicherung der Daseinsvorsorge einer Gemeinde handelt, die mit dem entsprechenden Ernst gesehen werden muss. Sie wiesen ferner darauf hin, dass der angestrebte Stundentakt für die Linie 206 nicht nur wegen der zahlreichen Nutzer aus Hemhofen sondern auch für zahlreiche Fahrgäste und Schüler aus dem Raum Adelsdorf und Höchstad/Aisch von großer Bedeutung ist. Darüberhinaus stellten sie fest, dass die Linie 206 aufgrund des starken Zuspruches eine der wenigen Linien ist, die kostenneutral betrieben werden kann. Sie wiesen abschließend übereinstimmend darauf hin, dass die Alternative 3 (Wendemöglichkeit im Gewerbegebiet Zeckern-Ost) aufgrund der erforderlichen Laufwege von mindestens 5 Minuten zur Umsteigemöglichkeit am ehemaligen Bahnhof Hemhofen für den ländlichen Raum nicht akzeptabel ist und zu nahezu unüberwindlichen Schwierigkeiten bei der Vertaktung der beiden Buslinien führt.

 

In der sich anschließenden Diskussion wurde dann von allen Teilnehmern übereinstimmend die Auffassung geäußert, dass die Linie 206 unter Beibehaltung des Stundentakts unter allen Umständen erhalten werden muss. Dabei wurde die Lösung einer Buswendemöglichkeit im Gewerbegebiet Zeckern-Ost von allen Diskussionsteilnehmern als nicht praktikabel abgelehnt. GR Wagner und Verw.-Oberamtsrat Waiser schlugen ergänzend vor, eine weitere Alternative zu untersuchen, welche die Nutzung der ehemaligen Bahntrasse beinhaltet.


Beschluss:

1.      Die Gemeinde Hemhofen sieht grundsätzlich die Notwendigkeit und den Bedarf zum Erhalt der ÖPNV-Anbindung durch die Linie 206 im Stundentakt.

2.      Die Verwaltung wird beauftragt die Planungen zur Schaffung einer Wendemöglichkeit fortzuführen um eine abschließende Beratung spätestens im März 2010 durchführen zu können. Dabei soll als weitere Variante die Nutzung der ehemaligen Bahntrasse einbezogen werden.