Sachverhalt:
Der Gemeinderat der Gemeinde Hemhofen hat in seiner Sitzung vom 10.03.2020
beschlossen, eine Angebotseinholung für ein Kommunales Denkmalkonzept
einzuholen. Hierzu wurden 5 Fachbüros aufgefordert ein Angebot abzugeben.
Lediglich zwei Angebote sind bei der Gemeinde zum Submissionstermin
eingegangen.
Um Synergieeffekte im Ortskern der Gemeinde Hemhofen zu erreichen und
Doppelarbeit zu vermeiden, wird nahegelegt, das KDK (Kommunale Denkmalkonzept)
als Bestandteil der vorbereitenden Untersuchung (VU) sowie des integrierten
städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) in der Städtebauförderung
durchzuführen.
Aufgabe der Projektskizze ist es, mögliche Inhalte eines Kommunalen
Denkmalkonzeptes zu veranschaulichen, die Zweckmäßigkeit der inhaltlichen Ausrichtung
mit allen beteiligten Partner zu diskutieren und die Anbindungsmöglichkeiten an
andere formelle und informelle Planungen abzuklären.
Das Ziel des Kommunalen Denkmalkonzeptes (KDK) Hemhofen wäre die
gemeinsame Erarbeitung und Abstimmung von baulichen und städtebaulichen
Leitlinien für die Entwicklung der historischen Strukturen, Bauten, Frei- und
Grünräumen, die Hemhofen aufgrund der Geschichte prägen. Um die Belange von
privaten Eigentümern und Kommune gleichermaßen zu berücksichtigen, wird angeregt,
Projektteile (insbesondere in Modul 2 und 3) in Kooperation mit den
entsprechenden Schlüsselakteuren durchzuführen.
Das KDK sollte dringend auf Grundlage bereits bestehender Vorarbeiten
(z. B. VU, ISEK, private Planungen usw.) beauftragt werden. Während der
Projektphase ist ein stetiger Informationsfluss und Austausch zwischen allen
fachlich und organisatorisch Beteiligten, engagierten Privaten und Betroffenen
erforderlich. Die Installation eines entsprechenden Informationsgremiums und
das damit erforderliche Organisations- und Zeitmanagement ist Teil des
Verfahrens. Darüber hinaus ist eine gezielte Einbindung der „Wissensträger vor
Ort“ und der zivilgesellschaftlich engagierten Bevölkerung Voraussetzung für
die Umsetzung. Ein weitergehendes Vermittlungsprogramm kann nach Abstimmung und
in Kombination mit den Beteiligungsformaten der allgemeinen Ortsentwicklung
ebenfalls gefördert werden.
Frau Sandmeier vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege hat zu den beiden
eingegangenen Angeboten die fachliche Einschätzung mit folgendem Inhalt
vorgenommen:
Angebot 1: Bietergemeinschaft „Planungsbüro Vogelsang“ in
Zusammenarbeit mit „Architekt Klaus Herta“, vom 29. April 2020 mit einer
Angebotssumme von brutto 25.132,80 €
- Das Büro bietet ein Gesamtpaket aus denkmalpflegerischen
und städtebaulichen Leistungen an und hat die Aufgabenstellung des KDK
präzise erfasst.
- Das Büro hat besondere Kompetenzen in
der Moderation und Mediation von Projekten mit einer Vielzahl von Akteuren
sowie in der Lösung von Zielkonflikten.
- Das Büro schätzt die Aufwände im
Grundsatz angemessen ein, wobei ein Teil der Leistungen (denkmalpflegerische
Bestandanalyse und Kommunikationsleitungen) sogar unterboten erscheinen (dieser
Punkt wäre ggf. nachzuverhandeln)
- Das Büro hat noch keine explizite
Erfahrung in der Durchführung und Betreuung eines KDK hinsichtlich der
fachlichen Eindringtiefe, der Verfahrenswege und des geforderten,
intensiven Beteiligungs- und Koordinationsprozesses
- Das Büro macht keine Aussagen zum
angestrebten Zeitplan
Angebot 2: Arbeitsgemeinschaft „Büro für Städtebau und
Bauleitplanung“ mit „Reichert, Stadt & Denkmalpflege“, vom 23. April 2020
mit einer Angebotssumme von brutto 42.233,10€
- Das Büro bietet ein Gesamtpaket aus
denkmalpflegerischen und städtebaulichen Leistungen an und bekundet das
Ziel, das KDK als Teilbaustein in die übergeordneten, informellen und
formellen Planungen zu integrieren.
- Das Büro hat Erfahrung in der
Durchführung und Betreuung eines KDK hinsichtlich der fachlichen Eindringtiefe,
der Verfahrenswege und des geforderten, intensiven Beteiligungs- und Koordinationsprozesses.
- Das Büro ist aktiver Partner der
Gemeinde in der planerischen „Ortsentwicklung Hemhofen“ und kann damit von
einem gewissen Informationsvorsprung profitieren.
- Die Arbeitsgemeinschaft schätzt die
Aufwände insbesondere im denkmalpflegerischen Teil zu hoch ein.
- Das Büro möchte mit der Koordinations-
und Kommunikationsleistung im Modul 2 erst nach Abschluss des Modul 1
beginnen; der ebenfalls vorgeschlagene Zeitplan von sechs Monaten erscheint
vor dieser Aussage nicht machbar (dieser Punkt wäre ggf. nachzuverhandeln).
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege empfiehlt die Vergabe für die
Erstellung des Kommunalen Denkmalkonzeptes an die Bietergemeinschaft
Vogelsang/Herta.
Beschlussvorschlag:
1. Der Sachstandsbericht der Verwaltung und dem Amt für Denkmalpflege wird zur Kenntnis genommen.
2. Der Auftrag für die Erstellung eines Kommunalen Denkmalkonzeptes wird an das Planungsbüro Vogelsang aus Nürnberg zu einem Angebotspreis von brutto 25.132,80 € vergeben.
3. Die Vergabe steht dabei unter dem Vorbehalt, dass seitens des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eine Förderung von 60 % gewährt wird und demnach ein Eigenanteil von rd. 10.000 € bei der Gemeinde Hemhofen verbleibt.
4. Entsprechende Haushaltsmittel werden bei der Haushaltsstelle 1.6151.9400 zur Verfügung gestellt.