Sachverhalt:
Im Rahmen einer der zahlreichen und wiederkehrenden Untersuchungen
durch den Baubiologen Hartlieb aus Fürth wurde festgestellt, dass die
Lüftungskanalflanschdichtungen der bestehenden Lüftungsanlage zur alten Turnhalle
asbesthaltig sind.
Lt. Aussage des Gutachters ist bis dato von keiner Gefahr auszugehen,
da an der Lüftungsanlage keine Veränderungen vorgenommen bzw. die Flansche nicht
geöffnet wurden. Der Gutachter empfiehlt weiter, die Flansche mit
Industrieklebeband umlaufend abzukleben, die Lüftungskanäle beiderseits der
Flansche abzuschneiden und den Flansch incl. der Dichtung als schadstoffhaltig
zu entsorgen; einhergehend mit jährlichen Schadstoffmessungen durch einen
Gutachter (Herr Hartlieb).
Aufgrund der Systematik mit Asbest hat die Verwaltung umgehend die Fa.
Rütec aus Bayreuth gebeten, einen Nachtrag für den Austausch und der Neuverlegung
eines neuen Zuluftkanalsystems im Bereich der alten Turnhalle vorzulegen. Nach
technischer Prüfung durch das IB Weber wurden diese Arbeiten mit einem 1.
Nachtrag und einem Kostenaufwand von brutto 31.529,91 € beziffert.
Bei einer weiteren Untersuchung in der vergangenen Woche wurde durch den
Baubiologen Hartlieb festgestellt, dass in der Deckenschalung der
Bestandsdecken Formaldehyd in erheblicher Konzentration vorhanden ist. Da es
aber keine Grenzwerte für Formaldehyd im Feststoff gibt (nur in der Raumluft),
lassen sich Maßnahmen nicht unmittelbar ableiten. Es ist nicht auszuschließen,
dass aufgrund der räumlichen Ausdehnung von der Deckenschalung ein negativer
Einfluss auf die Raumluft gegeben ist. Deshalb wurde entschieden, die freigelegten
Flächen der Schalung mit einem geeigneten Sperranstrich zu versehen. Ausführungsart
und Kosten sind hierzu allerdings noch nicht bekannt.
Zwischenzeitlich wurden jeweils auch ein 1 Nachtrag vom Heizungsbauer
Knixa und 3 Nachträge vom Elektriker Cantarella vorgelegt. Nach technischer
Prüfung durch das IB Weber wurden die Nachträge bereits freigegeben.
Beim Nachtrag des Heizungsbauers Knixa handelt es sich um Arbeiten, welche
vor der Erstellung des Leistungsverzeichnisses nicht absehbar waren. Durch die folgenden
zusätzlichen Leistungen werden Kosten in Höhe von 7.489,99 € brutto notwendig:
1.
Die Membranausdehnungsgefäße in Bestand waren
total veraltet. Die Gummimembrane waren porös und undicht, somit könnte der
erforderliche Vordruck nicht mehr hergestellt werden. Somit ist eine neues MAG
für das ausgelegte Anlagenvolumen von 800 l erforderlich.
2.
Die alten, bestehenden Absperrventile, waren
alle nicht mehr gängig und haben nicht mehr geschlossen. Diese müssen somit
erneuert werden.
3.
Zum Schutz der Pumpen und anderen teuren
Anlagenteilen muss ein Magnetit- und Schlammabscheider installiert werden.
Dadurch können sehr effizient magnetische als auch nichtmagnetische
Schmutzpartikel abgeschieden werden. Zusätzlich wird ein Schmutzfänger in den
Rücklauf montiert für größere Schwebeteile um vor Funktionsstörungen und
Korrosionsschäden zu schützen.
4.
Die Fachfirma musste aufgrund von defekten
Ventilen und Dimensionsänderungen der Leitungen weiter zurück bauen, somit
musste komplett vom Verteiler zu den neuen Heizkesseln neu aufgebaut werden.
Der Nachtrag 1 der Fa. Cantarella beruht auf deutlich weitere
Kabelver-/ und Umlegungen bsp. der Ela-Anlage und Brandmeldeanlage, einschl.
der Erstellung von Durchbrüchen, die zur Erstellung des Leistungsverzeichnisses
nicht abschätzbar waren. Es werden für diesen Nachtrag zusätzliche Kosten in
Höhe von 7.747,74 € verursacht.
Der Nachtrag 2 der Fa. Cantarella beschreibt folgende Leistungen und
verursacht Mehrkosten in Höhe von brutto 895,00 €:
- Öffnen der abgehängten Decke im
Flurbereich
- Durchbrüche für die Zuleitung
- Verlegung eines Kabelkanals
- Anklemmen der Zuleitungen in der
Unterverteilung und dem Hausanschluss
Der Nachtrag 3 der Fa. Cantarella beschreibt weiter nicht vorhersehbare
Leistungen mit Mehrkosten in Höhe von 3.368,89 € brutto:
- Ausmessen der Leitungen
- Beschriftung der bestehenden Leitungen
- Leitungen zurück ziehen
- Aufrollen und Sichern der Leitungen
- Demontage der alten Kabelrinne
- Demontage des alten Kabelkanals
Die beschriebenen Nachträge werden nun nachträglich durch den
Gemeinderat zur Kenntnis genommen.
Beschlussvorschlag:
1. Der Sachstandsbericht des Baubiologen Hartlieb und der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
2. Die Lüftungsanlage wird komplett ausgetauscht. Auf Grundlage des Angebotes der Fa. Rütec aus Bayreuth vom 10.08.2020 wird der Auftrag zu einem Angebotspreis von 31.529,91 € brutto an diese vergeben.
3. Der Gemeinderat nimmt die Belastung der Deckenschalung mit Formaldehyd zur Kenntnis und stimmt der Versiegelung der sichtbaren Stellen mit einer geeigneten Versiegelung zu.
4. Die Nachträge der Firmen Knixa aus Neumarkt und Cantarella aus Herzogenaurach werden zur Kenntnis genommen.
5. Entsprechende Haushaltsmittel für alle Nachträge stehen in diesem Haushaltsjahr auf der Haushaltsstelle 1.2110.9450 (Ansatz Haushalt 2020 – 2 Mio. Euro, Rechnungsergebnis Haushalt 2020 zum 01.09.2020 – rd. 412.000 Euro) ausreichend zur Verfügung.